Polarfüchse auf Hornstrandir
Mit dem Boot von Isafjördur brechen wir morgens auf, sehen die ersten Regenbögen über den gewaltigen Bergen und freuen uns auf Hornstrandir. Dieses riesige Naturschutzgebiet gibt auch den isländischen Polarfüchsen eine Heimat. Da man nie weiß ob man Füchse sichten kann und wie nah man an sie rankommt haben fast alle ihre großen Teles drauf, als wir vom kleinen Shuttle-Schlauchboot gefühlt wie alte Entdecker in den eisigen Sand der Anlegebucht springen. Nach kurzem Marsch tut sich was am Hang, wir formieren uns und legen uns schließlich im Halbkreis, wie digitale Gebirgsjäger, in die Flechten damit das erspähte Füchslein sich nicht schrecken muss. Unsere Geduld zahlt sich mehr als aus, auf einmal gesellen sich zwei weitere junge Füchse dazu, die drei fangen nach kurzer Zeit an uns zu ignorieren. Was dann knappe zwei Stunden abläuft ist wie aus dem BBC-Film. Raufende und tollende Jungfüchse kugeln vor unseren Augen herum. Mein Tele beginnt bei 200 mm und ist zu lang, so nah sind die Tiere. Es ist einfach erhebend Wildtieren so beim Spielen zuschauen zu können. Unsere drei und auch die übrigen isländischen Füchse sind zu 80% dunkelfellig (blaue Morphe) und nur die Minderheit ist auf Island hell, umgekehrt wie in den sonstigen Arktisregionen. Als schließlich eines der Polarfüchslein direkt vor uns erschöpft einschläft, machen wir uns leise auf und verlassen die traumhafte Szenerie.
Zurück an der Ankerbucht kehren wir im alten Doktorhaus ein, bekommen warme Suppe und eine beeindruckende musikalische Einlage vom Wirten mit einer Art Langspil. (einem dreisaitigen Instrument).
Wie durch ein Wunder ist an diesem Tag auch das Wetter perfekt und es regnet zum einzigen Mal auf unserer gesamten Reise nicht.